Mitten im historischen Zentrum von Montevideo tauchst du im Museo Andes 1972 in die Geschichte des Andenabsturzes ein. Einheimische Guides führen dich durch die Ausstellung mit persönlichen Gegenständen, Notizen der Überlebenden und einer detailreichen Zeitleiste. Die Geschichte entfaltet sich langsam – manchmal schmerzhaft – und hinterlässt einen bleibenden Eindruck davon, was Menschen durchstehen können.
Beim Spaziergang durch Montevideos Altstadt fällt plötzlich ein unscheinbares Gebäude auf – das Museo Andes 1972. Von außen wirkt es schlicht, doch drinnen öffnet sich eine ganz andere Welt. Ich erinnere mich an die Stille, als wir eintraten; die Luft schien fast schwerer zu sein. Unser Guide Martín begann auf Spanisch, wechselte aber schnell ins Englische, als er meinen Akzent hörte (mein Spanisch war ehrlich gesagt nicht das Beste). Er zeigte auf einen verbeulten Koffer und verdrehtes Metall hinter Glas. Da wurde mir klar: Das sind keine Requisiten, sondern echte Teile des Flugzeugs aus dem Andenabsturz.
Die Hauptausstellung ist eine lange Zeitleiste an der Wand – jeder der 72 Tage ist hier festgehalten. Fotos der Überlebenden und der Verstorbenen sind zu sehen. Ich ertappte mich dabei, wie ich viel zu lange auf einem Paar Schuhe hinter Glas starrte. Der Geruch hier ist schwer zu beschreiben – alte Papiere, Staub, vielleicht ein Hauch Metall? Martín erzählte, wie die Familien in Uruguay auf Nachrichten warteten, während die Welt weiterlief (es gibt sogar eine Tafel, die zeigt, was damals weltweit passierte). Ich fragte mich, wie ich an ihrer Stelle reagiert hätte – ehrlich gesagt, ich hätte wohl keine Woche durchgehalten.
Ich hatte nicht erwartet, dass mich Dokumente und Kleidungsstücke so berühren würden. In einem Schrank liegen handgeschriebene Notizen der Überlebenden; eine ist verwischt und kaum lesbar, aber man sieht, wie jemand zu fest aufs Papier gedrückt hat. Ein Paar neben mir flüsterte, dass sie den Film „Alive“ vor Jahren gesehen hätten – ich kannte ihn nicht, aber jetzt habe ich richtig Lust darauf. Martín beantwortete alle Fragen ohne großes Drama oder Touristen-Klischees. Er wirkte einfach… respektvoll. Und das machte den Unterschied.
Wir verließen das Museum still – draußen, mit dem Lärm der Stadt, brach erst langsam wieder Gespräch aus. Noch jetzt, wenn ich die Augen schließe, sehe ich diesen zerfetzten Sicherheitsgurt und die verblassten Polaroids hinter Glas. Wenn du dich für echte Überlebensgeschichten interessierst oder in Montevideo etwas Ehrliches erleben willst, bleibt dir dieses Museum lange im Kopf.
Das Museum befindet sich in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert im historischen Zentrum von Montevideo.
Du findest Wrackteile, persönliche Gegenstände der Überlebenden, Fotos, Dokumente und eine ausführliche Zeitleiste.
Ja, dein Ticket beinhaltet eine Führung durch einen ortskundigen Guide, der oft mehrere Sprachen spricht.
Ja, im Museum gibt es rund 40 zweisprachige Informationstafeln.
Kinder sind willkommen, müssen aber von einem Erwachsenen begleitet werden.
Die Ausstellung erstreckt sich über etwa 400 Quadratmeter mit mehreren Vitrinen und Exponaten.
Nein, das Ticket umfasst nur Eintritt und Führung, kein Transport oder Abholung.
Dein Ticket beinhaltet den Eintritt ins Museo Andes 1972 im historischen Zentrum von Montevideo sowie eine Führung durch einen lokalen Experten, der jedes Detail kennt – dazu Zugang zu allen Ausstellungen mit bilingualen Info-Tafeln während deines Besuchs.
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