Du wirst durch uralte Medinas schlendern, mit Kamelen durch leuchtende Wüstendünen reiten, Streetfood in der blauen Stadt Chefchaouen probieren und Marokkos versteckte Ecken mit lokalen Guides entdecken, die jede Abkürzung und Geschichte kennen.
Nach der Landung in Casablanca sah ich meinen Namen auf einem Schild direkt nach dem Zoll – immer eine Erleichterung nach dem langen Flug. Unser Fahrer war locker drauf und plauderte, während wir in die Stadt fuhren. Die Luft roch leicht nach Meer, vermischt mit Abgasen. Die erste Nacht in Casablanca diente vor allem dazu, Schlaf nachzuholen, doch ich erinnere mich an das Brummen des Verkehrs vor meinem Hotelzimmer und den Gebetsruf, der vor der Morgendämmerung durch die Straßen zog.
Am nächsten Morgen starteten wir bei der Hassan-II.-Moschee. Selbst wenn man kein Architektur-Fan ist, beeindruckt es, wie die Atlantikwellen direkt an ihrem Fundament brechen. Schuhe aus, kühler Marmor unter den Füßen – unser Guide erzählte, wie Tausende Handwerker jahrelang an den Mosaiken gearbeitet haben. Von dort ging es weiter nach Norden nach Rabat, Marokkos Hauptstadt. Der Hassan-Turm steht unvollendet, aber stolz da; nebenan nisten Störche auf alten Mauern. Wir schlenderten durch die blau-weißen Gassen der Oudaya Kasbah und tranken Minztee in einem kleinen Café mit Blick auf den Fluss. Am späten Nachmittag erschien Chefchaouen wie aus einem Traum – alles in sanften Blautönen, mit schlafenden Katzen in den Türrahmen. Zum Abendessen gab’s einfache gegrillte Sardinen von einem Straßenstand nahe dem Ras el-Maa-Wasserfall.
Chefchaouen erkundet man am besten früh, wenn die Gassen noch ruhig sind und die Ladenbesitzer ihre Eingänge fegen. Ich habe mich mehr als einmal zwischen den blau getünchten Wänden verlaufen – niemand schien es zu stören. Auf dem Platz Outa el Hammam war es schon gegen Mittag lebhaft, Einheimische tranken Kaffee unter orangefarbenen Sonnenschirmen. Nach dem Mittagessen (probier unbedingt den Ziegenkäsesalat) fuhren wir über kurvige Bergstraßen Richtung Fès. Die Fahrt dauert länger als gedacht – etwa drei Stunden – aber die Landschaft, die von grünen Hügeln zu Stadtlichtern wechselt, hält wach.
Fès ist ein Labyrinth – anders kann man es nicht nennen. Unser lokaler Guide ist hier aufgewachsen und kennt jede Abkürzung durch die engen Gassen der Medina. Wir schauten in die Gerbereien (der Geruch trifft dich, bevor du sie siehst), besuchten die Al Qaraouine-Universität (älter als Oxford!) und hielten an einer Werkstatt, wo Handwerker noch traditionelle Zellige-Fliesen herstellen. Zum Mittag gab es Hähnchen-Tagine mit eingelegter Zitrone in einem versteckten Lokal hinter einer Holztür – leicht zu übersehen, wenn man nicht genau hinschaut.
Die Straße südlich von Fès führt durch Ifrane – ein Ort, der mit seinen roten Dächern und sauberen Straßen fast wie in der Schweiz wirkt – und dann in Zedernwälder bei Azrou, wo Berberaffen flink zwischen den Bäumen umherhuschen und auf Snacks von vorbeifahrenden Autos hoffen. Das Mittagessen in Midelt war eher eine Rast; nichts Besonderes, aber der herzhafte Lamm-Eintopf tat gut. Als wir den Pass Tiz Ntalghamt überquerten, wurde die Luft trocken und warm – das erste echte Signal, dass die Wüste naht. Am späten Nachmittag säumten Palmen das Ziz-Tal und plötzlich tauchten die Dünen von Merzouga aus dem Nichts auf.
In Merzouga anzukommen fühlte sich fast unwirklich an – der Sand leuchtet bei Sonnenuntergang orange und man hört kaum etwas außer dem Wind, der über die Dünen streicht. Nach süßem Minztee im Camp stiegen wir auf die Kamele für einen langsamen Ritt in die Sahara, während die Dämmerung hereinbrach. Die Nacht in einem Berberzelt war stiller als jedes Hotel – nur entfernte Trommeln und ein Sternenhimmel über uns.
Der Sonnenaufgang über den Erg-Chebbi-Dünen lohnt jeden frühen Wecker – auch wenn der Sand überall hinkommt (wirklich überall). Zurück im Dorf Merzouga nach dem Kamelritt schmeckte das Frühstück besonders gut: frisches Brot, noch warm vom Feuer, und starker Kaffee, der die Kälte der Nacht vertrieb. Die Fahrt nach Westen führte uns über den Markt in Rissani (Datteln türmen sich hoch), dann durch die Todra-Schlucht, wo steile Felswände auf beiden Seiten emporragen und Kletterer über dir hängen, wenn du genau hinschaust.
Das Dades-Tal überraschte mich – die Felsformationen sehen wirklich aus wie Affenzehen, wenn man genau hinschaut – und unser Gästehaus bot einen Blick auf Felder voller rosa Rosen, die im Frühling gerade zu blühen begannen. Zum Abendessen gab es hausgemachten Couscous, den wir in geselliger Runde teilten; jeder erzählte von seinem Lieblingsmoment des Tages.
Die Straße nach Ouarzazate wird nicht umsonst „Weg der tausend Kasbahs“ genannt – irgendwann verliert man den Überblick. Kalaat M’Gouna duftet im Mai ganz zart nach Rosen; ich kaufte Rosenwasser bei einer Frauenkooperative, das heute noch meine Kissenbezüge zuhause parfümiert. Ouarzazate selbst wirkt wie aus einem Film (hier wurde Gladiator gedreht), doch Ait Ben Haddou stiehlt die Show – eine Lehmburg über einem ausgetrockneten Flussbett, wo Kinder bei Sonnenuntergang Fußball spielen.
Die Überquerung des Tizi n’Tichka-Passes nach Marrakech führt hoch über Täler mit Arganbäumen (wir hielten bei einer Kooperative, wo Berberfrauen die Nüsse noch per Hand knacken). Marrakech pulsiert vor Energie: Schlangenbeschwörer auf dem Jemaa el-Fnaa-Platz, geflieste Innenhöfe im Bahia-Palast, Farbexplosionen in den Majorelle-Gärten. Unser Guide sorgte dafür, dass wir nichts Wichtiges verpassten, ließ uns aber auch Zeit zum Schlendern – ich handelte mit Gewürzen auf einem Souk, bevor ich mich (mal wieder) in den verwinkelten Gassen mit Lachen und vorbeirauschenden Mopeds verlor.
Ja! Babys und kleine Kinder sind willkommen – die Fahrzeuge sind kinderwagenfreundlich und Babysitze können auf Anfrage bereitgestellt werden.
Der Kamelritt ist sanft, aber wegen des holprigen Geländes nicht für Reisende mit Rücken- oder Herzproblemen oder Schwangere geeignet.
Frühstück ist täglich inklusive; einige Abendessen (z.B. im Dades-Tal und im Wüstencamp) sind ebenfalls dabei. Mittagessen erfolgt meist in lokalen Cafés oder Restaurants unterwegs.
Ja – je nach Flugplan kannst du die Tour entweder in Casablanca oder Marrakech beenden.
Auf jeden Fall! In Chefchaouen, Marrakech und anderen Stopps ist genügend Zeit eingeplant, um selbst zu entdecken oder einfach zu entspannen.
Diese Tour umfasst Flughafentransfers, alle Fahrten im klimatisierten Fahrzeug, geführte Touren in Fès und Marrakech, den Kamelritt in die Sahara (mit Übernachtung im Berberzelt) sowie komfortable Hotelübernachtungen entlang der Route.
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