Begleitet von einem lokalen Guide wanderst du an Berberdörfern und Walnussbäumen vorbei, bevor du Marokkos höchsten Berg auf einer zweitägigen Tour von Marrakesch aus erklimmst. Früh starten, herzhafte Mahlzeiten in der Toubkal-Hütte, Sonnenaufgang über 4.000 Metern und magische Momente garantiert.
„Bist du sicher, dass du vor dem Aufstieg noch Minztee willst?“ grinste Youssef, unser Guide, und schenkte dennoch ein, als wir in Imlil standen. Die Luft war dünn, roch aber frisch nach Regen – oder war es nur die Nervosität? Morgens früh waren wir schon losgefahren, halb verschlafen im Van, und jetzt standen wir da: Rucksäcke gepackt, Stiefel geschnürt, und die ersten Sonnenstrahlen beleuchteten die Steinhäuser. Ich versuchte auf Tamazight „Danke“ zu sagen, worauf ein alter Mann mit seiner Maultierkarawane neben uns lachte. Diese Berberdörfer haben etwas Magisches – Kinder winken, Frauen tragen Brot in Tüchern – man fühlt sich gleichzeitig willkommen und doch fremd.
Die ersten Stunden des Aufstiegs zum Toubkal waren fast sanft. Wir folgten den Pfaden der Maultiere an Walnussbäumen und kleinen Bächen vorbei, während Youssef uns erzählte, welche Gipfel zu welchen Familien gehören (ich habe nicht alle Namen behalten). Unser Mittagessen waren Brot und Oliven unter einem weißen Planen-Zelt nahe der Sidi Chamhrouch-Schrein – überall Ziegen, das Klirren von Glöckchen. Der Weg wurde dann steiler; meine Beine protestierten, doch die Aussichten änderten sich ständig: grüne Täler unten, Schneefelder darüber. Am späten Nachmittag erreichten wir die Toubkal-Hütte auf 3.200 Metern. Sie ist einfach – Stockbetten, dicke Decken, alle mit leichter Sonnenbräune und beim Erzählen über süßen Tee. Ich schlief schlecht, wohl wie alle anderen – die Albträume in großer Höhe sind eben eigenartig.
Um 5 Uhr morgens war es so kalt, dass der Atem in der Dunkelheit schwebte. Frühstück ging schnell – Fladenbrot und Kaffee – dann Stirnlampen an für den Gipfelsturm. Der Pfad war steinig, im Sommer manchmal sogar eisig; ich rutschte einmal aus, aber Youssef nickte nur – das passiert wohl ständig. Gerade als wir über der Hütte waren, ging die Sonne auf und alles schimmerte golden: endlose Grate, winzige Dörfer im Schatten tief unten. Drei Stunden später standen wir auf dem Gipfel des Jebel Toubkal – 4.167 Meter hoch – der Wind biss ins Gesicht, aber ehrlich gesagt fühlte ich mich innerlich still. Nicht triumphierend, eher klein und demütig auf eine gute Art.
Wir machten Fotos (meine Hände zitterten) und stiegen dann zurück zur Hütte, wo das Tajine noch nie so gut schmeckte. Der Rückweg nach Imlil zog sich, vielleicht weil meine Beine wackelig waren oder weil ich einfach noch nicht fertig sein wollte. Als wir schließlich mit dem Van zurück nach Marrakesch fuhren, aufgewirbelter Staub hinter uns, dachte ich immer wieder an diesen Sonnenaufgang über dem Atlasgebirge. Manchmal taucht er noch auf, wenn es zuhause trubelig wird.
Diese Tour gilt als anspruchsvoll wegen der Höhe und steilen Pfade; gute Fitness ist nötig.
Ja, die Abholung und Rückfahrt zum Hotel in Marrakesch sind im Preis enthalten.
Das nötige Equipment kann in Imlil vor dem Start ausgeliehen werden.
Du verbringst eine Nacht in der Berghütte Toubkal auf 3.200 Metern Höhe.
Ja, Frühstück, Mittagessen (inklusive Picknick), Abendessen und Kaffee/Tee sind dabei.
Die Bergführer sprechen Englisch und Französisch.
Nein, die Tour ist nicht für Einzelpersonen buchbar, eine Mindestteilnehmerzahl gilt.
Die zweitägige Tour beinhaltet Hotelabholung und Rücktransfer in Marrakesch, einen erfahrenen Bergführer, der Englisch oder Französisch spricht, zwei Mittagessen (eins als Picknick), Abendessen in der Berghütte, Frühstück mit Kaffee oder Tee jeden Morgen sowie eine Übernachtung in der Toubkal-Hütte. Nach dem Abstieg geht es per Van zurück nach Marrakesch.
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