Erkunde Prags literarische Straßen mit einem lokalen Guide, der Kafka, Kundera und Widerstandskämpfer lebendig werden lässt. Freu dich auf Geschichten an versteckten Orten, eine Pause in der Heydrich-Krypta, Flussblicke abseits der Touristenpfade und viele kleine Details, die lange im Gedächtnis bleiben.
Das Erste, was mir am Karlsplatz auffiel, waren nicht die Gebäude – sondern wie selbstverständlich die Menschen durch den Park schlenderten, als hätten sie das schon ewig so gemacht. Unser Guide Petr winkte uns mit einer gefalteten Karte zu und einem halben Lächeln, das sagte: „Ich hab schon alle Arten von Touristen gesehen.“ Er legte direkt los und erzählte, dass hier früher ein lauter Markt war, auf dem man alles kaufen konnte – von Brot bis zu skandalösen Büchern (bei dem letzten zwinkerte er). Die Luft roch leicht nach Lindenblüten und etwas Süßem aus einer Bäckerei in der Nähe – ich ließ mich immer wieder davon ablenken, während Petr von Kundera sprach und davon, wie Prag seine besten Geschichten oft ganz offen versteckt.
Wir schlenderten durch Straßen, die sich gleichzeitig vertraut und fremd anfühlten, vorbei an kleinen Gedenktafeln für Autoren, von denen ich noch nie gehört hatte. An einer Stelle hielt Petr vor einem Fenster an und fragte, ob wir wüssten, was „Defenestration“ bedeutet. Jemand lag falsch, er lachte und erklärte, wie Prag eine schräge Geschichte hat, Leute aus Fenstern zu werfen – nicht gerade das, was man bei einer literarischen Tour erwartet, aber irgendwie passte es perfekt. Die Stadt hat eben viele Schichten. Wir machten eine Pause an der Kirche der Heiligen Kyrill und Method, deren Krypta kühl und still war, fast schwer von all der Geschichte – ich ertappte mich dabei, wie ich den Atem anhielt, als ich die Namen der Widerstandskämpfer las.
Ich hätte nicht gedacht, dass wir auf einer Flussinsel landen würden, aber da standen wir, blickten auf Prags Skyline zurück, während Petr auf Dächer zeigte, auf denen Kafka vielleicht spazieren ging oder seine Geschichten ersann. Es gab diesen Moment, in dem das Licht genau richtig auf das Wasser fiel und alles still wurde, bis auf das ferne Klingeln einer Straßenbahn – an diesen Ausblick denke ich noch oft zurück. Der letzte Abschnitt in die Altstadt führte über Kopfsteinpflaster, begleitet von kleinen Brocken tschechischer Gespräche von vorbeigehenden Leuten. Meine Füße taten inzwischen weh, aber mein Kopf war voll mit kuriosen Fakten (und vielleicht auch zu viel Gebäck). Also ja, wenn du Bücher liebst oder Prag mal durch die Augen eines Einheimischen sehen willst, ist dieser Ausflug absolut lohnenswert.
Die Tour beginnt am Karlsplatz (Karlovo náměstí) in der Neustadt.
Ja, es gibt eine 15-minütige Pause in der Krypta der Kirche St. Kyrill und Method.
Die Tour empfiehlt sich für gesunde Personen, ist aber für alle Fitnessstufen machbar.
Ja, während der Tour werden Karten ausgeteilt.
Die Route endet in den verwinkelten Kopfsteinpflasterstraßen der Altstadt, nicht weit vom Altstädter Ring.
Ja, Assistenztiere sind auf dieser Tour willkommen.
Ja, am Karlsplatz gibt es gute Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr.
Dein Tag beginnt mit einer gedruckten Karte, die dir dein Guide am Karlsplatz überreicht. Unterwegs hörst du spannende Geschichten über berühmte Schriftsteller und Widerstandskämpfer, besuchst die Krypta der Kirche St. Kyrill und Method für eine nachdenkliche Pause, genießt Ausblicke von der Flussinsel und erkundest die verwinkelten Straßen der Altstadt, bevor die Tour nahe dem Altstädter Ring endet.
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