Wenn Sie den Kilimanjaro ohne Zeltlager und Menschenmassen besteigen möchten, ist diese 6-tägige Wanderung über die Marangu-Route genau das Richtige für Sie. Sie wandern durch Regenwald, Moorland und felsige Plateaus – stets begleitet von einheimischen Guides, die jeden Pfad kennen – und schlafen jede Nacht komfortabel in Berghütten. Den Sonnenaufgang am Uhuru Peak zu erleben, wird Ihnen für immer in Erinnerung bleiben.
Der frühe Morgen in Moshi ist noch etwas kühl, obwohl die Sonne schon zaghaft durch die Wolken blinzelt. Unser Fahrer kam pünktlich, und nach einem kurzen Check unserer Ausrüstung machten wir uns auf den Weg zum Marangu Gate. Die Formalitäten am Eingang dauerten eine Weile – viele Wanderer tummelten sich dort, und nervöses Gemurmel lag in der Luft. Kaum hatten wir begonnen zu laufen, verschlang uns der Regenwald förmlich. Der Weg war feucht unter den Füßen, und ich erhaschte immer wieder einen Blick auf blaue Affen, die flink zwischen den Ästen hin und her sprangen. Zur Mittagszeit erreichten wir die Mandara-Hütte. Nachdem wir unsere Rucksäcke abgestellt hatten, schlug unser Guide Joseph einen kurzen Spaziergang zum Maundi-Krater vor – die Aussicht von dort auf Kenia war einfach atemberaubend. Das Abendessen schmeckte nach einem langen Tag auf dem Trail besser als erwartet.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit klarem Himmel und einer Kühle, die sich bemerkbar machte, als wir Mandara hinter uns ließen. Die Bäume wurden schnell lichter; plötzlich standen wir über der Baumgrenze und tauchten in das Moorland ein – niedrige Sträucher und skurril geformte Pflanzen wohin das Auge reichte. Hier herrschte eine angenehme Ruhe, nur das Knirschen der Stiefel und gelegentliches Lachen einer anderen Gruppe, die vorbeizog, durchbrachen die Stille. Die Horombo-Hütte liegt auf einer offenen Anhöhe; direkt vor uns ragte der zerklüftete Gipfel des Mawenzi empor, während Kibo seitlich drohend in den Himmel ragte. Der Sonnenuntergang hier ist ein echtes Spektakel – orangefarbenes Licht ergießt sich über endlose Ebenen.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen der Akklimatisierung. Gemächlich wanderten wir zu den Zebra Rocks – einer seltsamen Felsformation mit schwarz-weißen Streifen, die fast wie gemalt wirkten. Gegen Mittag frischte der Wind auf und trug einen trockenen Duft von den Steinen herüber. Zurück in der Horombo-Hütte wartete bereits das Mittagessen (Reis mit Eintopf), und die meisten verbrachten den Nachmittag entspannt draußen oder dösten vor sich hin.
Der Aufstieg zur Kibo-Hütte zog sich – fast wie auf einem fremden Planeten, sobald man den „Sattel“ überschreitet. Grün war kaum noch zu sehen; nur Kies unter den Füßen und ein weiter Himmel über uns. Wir passierten den sogenannten „Last Water Point“ – unser Guide sorgte dafür, dass alle ihre Flaschen hier auffüllten, denn danach gab es bis zum Gipfeltag kein Wasser mehr. Die Kibo-Hütte selbst ist einfach, aber warm genug, wenn man sich frühzeitig dick einpackt; alle gingen vor Sonnenuntergang zu Bett, denn der Weckruf war für Mitternacht angesetzt.
Vor der Gipfelnacht schlief ich kaum – vor allem wegen der Aufregung, dazu macht die dünne Luft das Atmen schwer. Im Dunkeln starteten wir, nur von Stirnlampen beleuchtet, und folgten Josephs gleichmäßigem Tempo vorbei an der Hans-Meyer-Höhle, wo er uns Geschichten von den ersten Besteigern erzählte. Gegen 6 Uhr morgens, als meine Finger vor Kälte taub wurden, erreichten wir Gillman’s Point – den Kraterrand des Kilimanjaro – und sahen, wie das Sonnenlicht Afrika unter uns erhellte. Der letzte Anstieg zum Uhuru Peak dauerte noch etwa eine Stunde; harte Arbeit, aber jeder Schritt lohnte sich, wenn man schließlich auf 5.895 Metern steht und die Wolken unter den Füßen tanzen.
Der Abstieg zurück zur Horombo-Hütte zog sich endlos, fühlte sich aber irgendwie leichter an – vielleicht, weil die Schwerkraft jetzt die halbe Arbeit übernimmt! Am späten Nachmittag waren wir wieder im Camp, die Beine müde, aber die Stimmung nach heißer Suppe und Tee bestens.
Der letzte Abschnitt hinunter zum Marangu Gate führt erneut durch Moorland, bevor der Weg wieder in den Regenwald eintaucht – zu dieser Jahreszeit zwitschern überall Vögel, und nach den nächtlichen Regenschauern duftet alles frisch. Am Gate gab es herzliche Umarmungen mit unseren Guides (sie machen diese Tour wirklich unvergesslich). Eine kurze Fahrt später war ich zurück in meinem Hotel in Moshi – nichts geht über die erste richtige Dusche nach sechs Tagen am Kilimanjaro.
Für die Marangu-Route sind keine technischen Kletterkenntnisse erforderlich – es handelt sich hauptsächlich um eine Wanderung – aber eine gute Fitness ist sehr hilfreich.
Sie müssen Ihren eigenen Schlafsack mitbringen oder vor Ort mieten; die Hütten verfügen über Matratzen, aber keine Bettwäsche.
Die Mahlzeiten sind einfach, aber sättigend: Reisgerichte, Eintöpfe, Pasta, Eier – vegetarische Optionen sind auf Anfrage erhältlich.
Die Gruppengröße variiert, liegt aber typischerweise zwischen 4 und 12 Wanderern pro Guide-Team.
In den Hütten gibt es keine verlässliche Stromversorgung; am besten bringen Sie Powerbanks oder Ersatzbatterien mit.
Ihr Flughafentransfer ist organisiert, sodass Sie sich um die Anreise keine Sorgen machen müssen. Alle Unterkünfte während der Wanderung sind inklusive – Sie übernachten jede Nacht in Berghütten (Zelte sind nicht nötig). Die Verpflegung ist durchgehend gesichert (Frühstück, Mittag- und Abendessen), außerdem sind die Gehälter Ihres Bergteams abgedeckt. Öffentliche Verkehrsmittel sind bei Bedarf vor oder nach der Tour in der Nähe verfügbar.
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