Du erkundest moosbedeckte Tunnel einer verlassenen Festung, spürst den Sprühnebel des Keila Wasserfalls, genießt estnisches Mittagessen im Café, stehst über dem surreal blauen See im Rummu Steinbruch und genießt windige Aussichten von den Pakri Küstenklippen – alles in einer kleinen Gruppe mit einem Guide, der jede Geschichte kennt.
Jemand reicht mir eine Taschenlampe, bevor wir in die alte Marinefestung bei Suurupi schlüpfen – so ein Ort, der nach feuchtem Stein und Moos riecht und wo jeder Schritt seltsam hallt. Unser Guide Mart grinst und warnt uns, auf den Kopf zu achten (ich bin trotzdem einmal dagegen gestoßen). Unten wird es plötzlich ganz still, nur ein nervöses Lachen hallt von den Wänden wider. Als wir wieder herauskommen, wirkt der Wald heller als zuvor. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich beim Durchqueren alter Tunnel so unruhig fühlen würde.
Zurück im Van fahren wir an endlos wirkenden Feldern vorbei. Der Keila Wasserfall ist lauter als erwartet – man hört ihn schon, bevor man ihn sieht. Auf der anderen Flussseite steht ein Herrenhaus, blassgelb und stattlich, doch im Kopf bleiben vor allem die Brücken und wie rutschig sie nach dem Regen von gestern waren. In Paldiski zeigt Mart auf alte Plattenbauten mit abblätternder Farbe und Satellitenschüsseln an jeder Ecke. Er macht einen Witz über den sowjetischen „Charme“, während eine Frau mit Kopftuch ihre Haustreppe fegt und uns freundlich zunickt.
Mittagessen gibt’s in einem kleinen Café (dessen Namen ich mir nicht merken kann), wo ich etwas mit Kartoffeln bestelle – das fühlte sich am sichersten an. Die anderen probieren estnische Suppe; einer meint, sie schmecke nach Dill und Sommer zugleich. Danach geht’s zu den Pakri Klippen – windig ohne Ende, Haare im Gesicht, die Ostsee erstreckt sich endlos unter dem roten Leuchtturm, der gerade wegen Reparaturen geschlossen ist (Mart zuckt mit den Schultern: „In Estland wird immer irgendwo repariert“). Die Luft riecht dort oben salzig und frisch.
Letzte Station: Rummu Steinbruch. Der Sand ist weich, aber überall – meine Schuhe sind sicher noch voll davon. Wir klettern auf Dünen, um den Blick auf das kristallklare Wasser zu genießen, unter dem man die Dächer versunkener Gebäude sehen kann. Einige baden, ich sitze einfach da, beobachte das Sonnenlicht, das auf dem türkisfarbenen Wasser tanzt, und denke an all die Geschichten, die Mart über sowjetische Gefängnisse hier erzählt hat. Es ist seltsam, wie schön es heute hier ist. Auf der Rückfahrt nach Tallinn herrscht eine Weile Stille – vielleicht sind alle müde oder lassen das Erlebte erst einmal wirken.
Die Tour dauert etwa einen halben Tag – inklusive Fahrt ab Tallinn ca. 5–6 Stunden.
Ja, der Eintritt zum Rummu Steinbruch ist im Tourpreis enthalten.
Einzelreisende können mitmachen, wenn an dem Tag bereits andere Teilnehmer gebucht sind.
Kein festes Mittagessen enthalten; es gibt einen Stopp in einem lokalen Café, wo du estnisches Essen separat bestellen kannst.
Du solltest mindestens mäßig fit sein – es gibt unebenes Gelände und etwas Klettern im Rummu Steinbruch.
Der lokale Guide spricht Englisch; andere Sprachen sind meist nicht verfügbar.
Nein, Treffpunkt ist zentral in Tallinn vor der Abfahrt.
Bei gutem Wetter (im Sommer) ist Schwimmen möglich – eigene Ausrüstung solltest du mitbringen.
Dein Tag beinhaltet Transport im klimatisierten Fahrzeug ab Tallinn in einer kleinen Gruppe, Eintritt zum Rummu Steinbruch, geführte Spaziergänge zu historischen Orten und Naturwundern wie Keila Wasserfall und Pakri Klippen – mit vielen spannenden Geschichten. Das Mittagessen zahlst du beim Café-Stopp in Paldiski selbst.
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