Erkunde Berlins Straßen mit einem lokalen Guide, der Geschichte hautnah erlebbar macht – vom Betreten der Betonplatten des Holocaust-Mahnmals bis zu Geschichten am ehemaligen Führerbunker. Ehrliche Einblicke, Details, die du allein nie sehen würdest, und Momente, die lange nachwirken.
Ich wusste nicht genau, was mich erwartet, als ich mich für die Drittes Reich Tour in Berlin anmeldete. Ein seltsames Gefühl aus Nervosität und Neugier lag in meinem Bauch, als wir uns am Brandenburger Tor versammelten – du kennst das, wenn man kurz davorsteht, etwas Schweres und Echtes zu erleben. Unsere Führerin Anna begrüßte uns mit einer ruhigen Energie (sie trug einen ausgewaschenen Schal und machte oft eine kleine Pause, bevor sie sprach) und sofort fühlte es sich an, als wären wir in guten Händen. Sie zeigte uns kleine Details, die mir vorher nie aufgefallen waren – Kratzer im alten Stein, halb versteckte Einschusslöcher – und plötzlich war die Stadt nicht mehr nur Kulisse.
Wir gingen durch Straßen, die fast normal wirkten, wenn man nicht wüsste, was dort passiert ist. Am Haus Schwarzenberg erzählte Anna von Berlin nach dem Ersten Weltkrieg und wie alles so schnell aus dem Ruder lief. Beim Mahnmal für die ermordeten Juden Europas gab es diesen Moment – zwischen den kalten Betonplatten verlor ich für einen Augenblick alle um mich herum aus den Augen. Die Luft fühlte sich anders an, gedämpft, als könnte nicht mal der Straßenlärm eindringen. Es ist kein angenehmes Gefühl, aber vielleicht sollte es das auch nicht sein. Jemand hinter mir flüsterte auf Deutsch etwas; ich hörte „Vergangenheit“ und das blieb mir den ganzen Tag im Kopf.
Später standen wir über dem ehemaligen Führerbunker – heute nur ein Parkplatz mit ein paar Autos und ein paar Unkrautpflanzen, die durch Risse sprießen. Anna erzählte von den letzten Tagen des Dritten Reichs, ihre Stimme war leise, aber bestimmt. Es ist seltsam, wie Geschichte gleichzeitig so nah und doch so fern wirken kann. Zwischendurch fuhren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (bring am besten ein AB-Ticket mit, sonst musst du so improvisieren wie ich), was die Tour weniger wie eine Show und mehr wie echtes Berlin mit jemandem, der seine Narben kennt, wirken ließ.
Der letzte Teil führte uns durch das ehemalige jüdische Viertel. Einige Häuser tragen noch schwache Spuren, wenn man genau hinsieht – halb verblasste hebräische Buchstaben über Türen, kleine Stolpersteine aus Messing unter den Füßen. Anna erzählte Geschichten von Familien, die hier lebten, bevor sich alles änderte; sie beschönigte nichts, hielt aber trotzdem Hoffnung lebendig. Ehrlich gesagt denke ich noch immer an den Heimweg nach der Tour – meine Schuhe staubig, der Kopf voller Namen und Gesichter, die ich vorher nie gekannt hatte.
Die Tour dauert meist etwa 2 Stunden, kann aber je nach Guide variieren.
Treffpunkt ist vor dem Brandenburger Tor in Berlin.
Nein, du brauchst ein eigenes AB-Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel während der Tour.
Ja, alle Bereiche und Wege sind rollstuhlgerecht.
Ja, Kinder bis 13 Jahre sind kostenlos dabei, müssen aber von einem Erwachsenen begleitet werden.
Du besuchst unter anderem Haus Schwarzenberg, das Holocaust-Mahnmal, den Führerbunker, das ehemalige jüdische Viertel und die Alte Synagoge.
Nein, alle Stationen sind Teil der geführten Tour und ohne zusätzliche Tickets zugänglich.
Dein Tag umfasst eine Führung durch einen lokalen Experten, der dich zu wichtigen Orten wie dem Brandenburger Tor und dem Holocaust-Mahnmal begleitet; außerdem besuchst du Hitlers ehemaligen Bunker und erkundest historische Viertel. Für einen Teil der Strecke brauchst du ein eigenes AB-Ticket für den Nahverkehr.
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