Wer Bangladesch wirklich erleben will – von alten Hauptstädten bis zu wilden Mangroven – findet hier alles ohne Stress oder Touri-Trubel. Du fährst mit Einheimischen auf Fähren, erkundest verlassene Städte wie Panam Nagar, entdeckst Tiere in den Sundarbans (vielleicht sogar Tiger-Spuren) und schmeckst das Leben auf lebhaften Märkten, die sonst kaum jemand sieht.
Dhaka empfängt dich direkt mit hupenden Rickshaws und dem Duft von frittierten Snacks, die von den Straßenständen herüberwehen. Unser erster Halt war das Nationalparlament. Schon von außen fällt das markante Betongebäude von Louis Kahn ins Auge. Auf den Grünflächen davor sitzen Einheimische, machen Selfies oder unterhalten sich im Schatten. Das nahe Museum ist ein Labyrinth aus alten Münzen, Volkskunst und sogar einem ausgestopften Königstiger – allerdings ist donnerstags geschlossen (das habe ich auf die harte Tour gelernt).
Der Spaziergang durch die Universität von Dhaka fühlte sich an wie ein lebendiges Geschichtsbuch. Der Campus ist grün und lebendig – Studenten diskutieren bei Tee im TSC Café über Politik. Am Shaheed Minar erklärte unser Guide, wie sich hier jedes Jahr am 21. Februar Menschen zum Internationalen Tag der Muttersprache versammeln. An manchen Ecken liegen noch verblasste Blütenblätter von der letzten Zeremonie.
Die Altstadt ist eine ganz andere Welt – enge Gassen im Shakhari Bazaar, voll mit Armreifenläden und Süßwarenverkäufern, die laut ihre Preise rufen. Die Sternmoschee strahlt auch an bewölkten Tagen in Weiß; beim Betreten spürten wir den Räucherduft und zogen die Schuhe aus. Nicht weit entfernt steht die Armenische Kirche – heute still, aber man kann sich gut vorstellen, wie hier vor Jahrhunderten Händler ankamen, als das Viertel noch Armanitola hieß.
Das Lalbagh Fort wirkt wie ein unvollendeter Traum der Mogulzeit. Wir schlenderten durch die Gärten und wichen dabei spielenden Kindern mit Cricketbällen aus. Der Dhakeshwari-Tempel war erfüllt von Glockenklang und Gebeten; jemand reichte mir einen Ringelblumenkranz als Opfergabe.
Sonargaon liegt zwar direkt vor Dhaka, fühlt sich aber wie eine andere Zeit an. Die verlassenen Herrenhäuser von Panam Nagar sind zerfallen, aber wunderschön – abgeblätterte Farbe und leere Höfe, in denen Ziegen umherstreifen. Das Museum für Volkskunst zeigt Alltagsgegenstände: Fischernetze, Tontöpfe und sogar ein altes Holzboot, das noch nach Fluss schlamm riecht.
Der Hafen Sadarghat erwacht abends zum Leben – Träger rufen laut, Fähren stoßen aneinander, und Teeverkäufer schlängeln sich mit Tabletts voller kleiner Gläser durch die Menge. Wir bestiegen unser Nachtboot, während die Dämmerung über dem Buriganga-Fluss hereinbrach; schlafen konnte ich kaum, aber der Sonnenaufgang vom Deck aus war die Mühe wert.
Bagerhat beeindruckt mit seinen jahrhundertealten roten Backsteinmoscheen – am bekanntesten ist die Sechzig-Kuppel-Moschee, besonders wenn die Morgensonne durch ihre Bögen fällt. Die Fortbewegung per Tuk-Tuk oder Rickshaw macht hier richtig Spaß; Luxus darf man nicht erwarten, aber die Fahrer schenken dir viele Lächeln.
Die Sundarbans-Tour war ein ganz anderes Erlebnis – früh morgens gleiteten wir mit einem Holzboot durch verworrene Mangrovenarme, während Eisvögel über uns hinwegschossen. Unser Waldführer zeigte frische Tigerpfotenabdrücke im Schlamm (Tiger selbst haben wir keine gesehen). Die Nächte verbrachten wir auf einem kleinen Motorboot, umgeben von Froschgequake und entfernten Vogelrufen; die Kabinen sind einfach, aber sauber genug, wenn man nicht wählerisch ist.
Nach Khulna ging es mit dem Zug weiter nach Rajshahi – die Fahrt war ein Abenteuer für sich, mit Verkäufern, die an jeder Station scharfe Puffreis-Snacks in Zeitungspapier anboten. Das Dorf Puthia überraschte mit seinen hinduistischen Tempeln, umgeben von Teichen, in denen Kinder nach der Schule planschten.
Das Kloster Paharpur erhebt sich plötzlich aus der flachen Landschaft – eine riesige Backsteinruine voller Geschichte (und Vogelgesang). Am Markttag im Saheb Bazaar in Rajshahi sieht man alles von Jackfrucht-Pyramiden bis zu handgeflochtenen Körben, die vor dem Mittagsansturm gestapelt sind.
Bogra führte uns zu Mahasthangarh – den ältesten Stadt-Ruinen, die ich je betreten habe – und wenn die Zeit reicht, lohnt sich ein Abstecher zur Atia-Moschee bei Tangail mit ihren verblassten Terrakottafliesen, bevor es zurück nach Dhaka für die letzte Nacht geht.
Die Zimmer sind einfach, aber sauber – eher Standardhotels oder Gästehäuser als Luxus. Auf den Booten (für Sundarbans/Flussfahrten) sind die Kabinen schlicht mit Gemeinschaftsbädern, aber gepflegt.
Wenn du einigermaßen fit bist und kein Problem mit etwas Laufen (auch mal auf unebenem Boden) sowie einfachen Transportmitteln wie Bussen oder Booten hast, klappt das gut! Die Guides helfen überall, wo sie können.
Fallen deine Reisedaten in die Schließzeit von April bis August, organisiert dein Guide alternative Dorferlebnisse, damit du trotzdem authentisches Landleben in Bangladesch erlebst.
Vollverpflegung gibt es während der Sundarbans-Tour; sonst sind Mahlzeiten nicht enthalten, so kannst du unterwegs lokale Spezialitäten auf Märkten oder in Cafés probieren (die Guides haben tolle Tipps).
Im Preis sind alle wichtigen Transporte (Busse, Züge, Fähren), Eintrittsgelder laut Programm, professionelle Guides – darunter Historiker an den wichtigsten Stätten – sowie zwei Nächte/ drei Tage Vollverpflegung auf einem Gemeinschaftsmotorboot in den Sundarbans (wenn verfügbar) enthalten. Die Unterkunft umfasst fünf Nächte in Standardhotels oder Gästehäusern plus zwei Nächte auf Booten/Fähren wie beschrieben. Alle nötigen Genehmigungen für den Waldzugang sind ebenfalls organisiert!
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