Wer Hanoi abseits der Touristenpfade entdecken möchte – auf Vintage Vespas durch versteckte Gassen cruisen, Eierkaffee in Train Street trinken, während Züge ganz nah vorbeirauschen, und echte Geschichten von Einheimischen hören – für den ist diese Tour perfekt. Geschichte, Essen und diese kleinen Momente, die Reisen unvergesslich machen.
Direkt am Hotel abgeholt, setzte ich mich hinten auf eine alte Vespa und spürte die frische Morgenluft – leicht süßlich, mit einem Hauch Auspuff. Wir sausten durch enge Gassen, wo Roller die Straßen dominieren. Unser Guide Minh zeigte sofort das Opernhaus – die gelben Wände strahlen noch den französischen Charme aus. Er erzählte von der Kolonialzeit und wie sich die Stadt nach der Unabhängigkeit wandelte. Die Straßen lebten schon: Verkäufer balancierten Körbe mit Klebreis auf den Schultern, Kinder schlängelten sich zwischen den Bikes auf dem Weg zur Schule.
Der nächste Halt war die berühmte Train Street in Hanoi. Fotos hatte ich schon gesehen, aber nichts bereitet einen darauf vor, wie nah die Häuser an den Gleisen stehen – nur wenige Schritte vom Schienengleis bis zur Haustür. Minh kannte den Besitzer eines kleinen Cafés, der uns zum Eierkaffee einlud (schaumig und cremig – fast wie ein Dessert). Während wir nippten, fuhr ein Zug so nah vorbei, dass die Tassen auf dem Tisch vibrierten. Die Einheimischen schauten kaum auf – hier gehört das einfach zum Alltag.
Wir fuhren am Ho-Chi-Minh-Mausoleum vorbei – Minh bremste ab, damit wir die Wachen in ihren makellosen Uniformen sehen konnten und mehr über Vietnams moderne Geschichte erfuhren. Dann tauchten wir in ein Labyrinth aus Gassen am Huu Hiep See ein. Dort liegt halb im Wasser ein altes Wrack eines B52-Bombers – ein stilles Zeugnis der Kriegszeit, das man in keinem Reiseführer findet. Es war ruhig, nur Vogelgezwitscher und entferntes Verkehrsrauschen.
Weiter ging’s zum Westsee – die frische Brise vom Wasser tat nach den engen Straßen richtig gut. Wir fuhren an schicken Villen vorbei und sahen Einheimische beim Angeln oder beim Verkauf von Lotusblumen (im Sommer liegt der Duft überall in der Luft). Auf der Thanh Nien Straße hielt Minh am Truc Bach See an, um uns den Ort zu zeigen, an dem John McCain abgeschossen wurde; ein kleines Denkmal steht direkt am Ufer. Die Geschichten dazu waren spannend – so etwas findet man nicht mal auf Wikipedia.
Nach einer Runde um den Westsee mit weitem Blick (und einem kurzen Fotostopp am Phu Tay Ho Tempel) fuhren wir an Blumenfarmen vorbei – je nach Saison blühten Lotus oder bunte Winterblumen – und machten Halt bei zwei Drachenskulpturen, die zum 1000-jährigen Jubiläum Hanois errichtet wurden. Bei der Van Nien Pagode erzählte Minh von ihrer tausendjährigen Geschichte, während der Duft von Räucherstäbchen aus dem Inneren zog.
Der letzte Abschnitt führte über die Long Bien Brücke – ein rostiger Riese, der sich über den Roten Fluss spannt. Unten leben Familien auf Booten oder in provisorischen Häusern am Ufer – eine Seite von Hanoi, die viele Besucher nie zu sehen bekommen. Zum Mittagessen ging es in einen winzigen Laden, den nur Einheimische kennen (ich probierte Bun Cha mit rauchigen Schweinefleischbällchen). Danach wurde ich überall abgesetzt, wo ich wollte – ohne Stress, mit entspannten Gesprächen über das Erlebte.
Auf jeden Fall! Die Fahrer sind erfahrene Einheimische, die jeden Winkel kennen und vorsichtig fahren – auch in engen Gassen und belebten Straßen.
Bequeme Kleidung und geschlossene Schuhe sind ideal, da man oft auf- und abspringt. Sonnenschutz bei Sonne, Regenponcho bei Wolken.
Ja, klar! Sag deinem Guide einfach bei der Buchung oder Abholung Bescheid – vegetarische Gerichte werden gerne organisiert.
Wenn du nur einen halben Tag hast und sowohl bekannte Sehenswürdigkeiten als auch das echte lokale Leben sehen willst, ist das hier eine der besten Möglichkeiten.
Im Preis enthalten sind Abholung und Rückfahrt zentral in Hanoi, Wasserflasche unterwegs (glaub mir, die brauchst du), alle Eintrittsgelder, ein Englisch sprechender Guide, der hier aufgewachsen ist, ein traditionelles vietnamesisches Mittagessen (vegetarisch möglich) und natürlich der legendäre Eierkaffee im Café an der Train Street.
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