Begleite eine lokale Führung durch das Hermann-Grima House und erlebe die Geschichten urbaner Versklavung hautnah – von den originalen Sklavenunterkünften bis zu den leisen Momenten, wenn Namen in stillen Räumen vorgelesen werden. Momente, die lange nachklingen – wie Sonnenlicht auf alten Backsteinen oder Denises Stimme beim Verlassen des eisernen Tores.
Fast hätte ich den Start verpasst, weil mich eine Straßenband auf der St. Louis Street abgelenkt hat – Blechbläserklänge hallten von den alten Backsteinen wider, typisch New Orleans eben. Als ich dann durch das eiserne Tor des Hermann-Grima House schlüpfte, sammelte unsere Führerin (ich glaube, sie hieß Denise?) schon alle im Innenhof. Sie sprach ganz ruhig und gelassen, sodass ich sofort hinhörte, obwohl mein Kopf noch halb bei der Musik war.
Die Tour drehte sich um urbane Versklavung – ehrlich gesagt hatte ich darüber vorher kaum nachgedacht. Meist hört man nur von Plantagen auf dem Land, aber hier mitten im French Quarter war das Leben der versklavten Menschen ganz nah und greifbar. Denise zeigte auf die Sklavenunterkünfte – kleine Backsteinhäuser hinter dem Haupthaus – und erzählte vom Alltag dort. In der Nähe der alten Küche lag ein leichter Rauchgeruch in der Luft; sie meinte, manchmal wird der offene Herd noch für Vorführungen genutzt. Die Küche wirkte gleichzeitig ganz alltäglich und schwer, als würde sie Dinge bewahren, die niemand ausspricht.
Einmal blieb Denise vor einem verblassten Buch mit Einträgen stehen und las einen Namen vor – Marie, glaube ich – und für einen Moment war es still, nur das Quietschen von Schuhen auf den Fliesen war zu hören. Das hat sich mir tief eingeprägt. Wir schlenderten durch Räume mit hohen Decken und knarrenden Dielen, Sonnenstrahlen fielen schräg durch die Fensterläden auf alte Möbel. Es ist seltsam zu begreifen, wie eng das Leben hier war – Besitzer und versklavte Menschen unter einem Dach, verbunden und doch Welten entfernt.
Danach schaute ich noch im The Exchange Shop vorbei, der früher der Kutschenstall war (dort gibt’s Pralinen und diese ungewöhnlichen kleinen Hauben). Der Laden wird von Frauen eines gemeinnützigen Vereins betrieben, der seit 1881 besteht – das erzählte Denise fast nebenbei. Wenn du in New Orleans einen Ausflug suchst, der die Geschichte nicht beschönigt, bist du hier genau richtig. Aber pass auf, dass du dich nicht vorher draußen in den Jazzklängen verlierst.
Die Tour beinhaltet den Eintritt ins Hermann-Grima House und eine Führung durch eine professionelle lokale Begleitung.
Die Tour findet im Hermann-Grima House im French Quarter von New Orleans statt.
Ja, in der Nähe des Hermann-Grima House gibt es öffentliche Verkehrsmittel.
Ja, Begleittiere sind während der Tour willkommen.
Ja, die Tour ist für alle körperlichen Fitnessstufen geeignet.
Die Tour beleuchtet das Leben versklavter Menschen in der Stadt und ihren Einfluss auf die Kultur von New Orleans.
Nach der Führung kannst du den The Exchange Shop im ehemaligen Kutschenhaus besuchen.
Dein Tag beinhaltet den Eintritt ins Hermann-Grima House und eine geführte Tour mit einer professionellen lokalen Begleitung, die in jedem Raum und im Innenhof Geschichten erzählt; danach hast du Zeit, im The Exchange Shop zu stöbern, bevor du zurück in die Straßen des French Quarter gehst.
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