Erkunde Warschaus Praga-Viertel im Retro-Bus mit kleinem Kreis und lokalem Guide, entdecke Vorkriegsstraßen, bunte Murals und historische Märkte. Erlebe Geschichten über Wodkafabriken, Geheimnisse aus dem Zweiten Weltkrieg und Filmkulissen – inklusive Stopp für dicke heiße Schokolade. Spüre die raue und zugleich herzliche Seite von Praga.
Als erstes schlug mir der Geruch im alten Jelcz „Gurke“-Bus entgegen – etwas muffig, aber auf eine gemütliche Art, wie der Dachboden bei den Großeltern. Treffpunkt war direkt am Kulturpalast, kaum zu übersehen, und unsere Guide Marta scherzte schon über Stalins „Geschenk“ an Warschau. Dass ich bei einer Tour über die „dunkle Seite“ der Stadt so viel lachen würde, hätte ich nicht gedacht.
Wir rumpelten über die Weichsel nach Praga, die Fenster klapperten bei jedem Kopfsteinpflaster. Marta zeigte uns verblasste Murals und alte Hinterhöfe, manche noch vom Krieg gezeichnet, und erzählte, wie gefährlich das Viertel früher galt. Sie winkte einem alten Mann zu, der am Różycki-Basar Socken verkaufte; er grinste nur und ließ sich von unserer kleinen Gruppe nicht aus der Ruhe bringen. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es hier in den 80ern oder noch früher gewesen sein muss. Hier spürt man eine rohe Echtheit, die man auf der anderen Seite Warschaus nicht findet.
Der Halt für heiße Schokolade war für mich ein echtes Highlight – vielleicht, weil meine Hände schon eiskalt waren (der polnische Frühling ist nichts für Warmduscher). Die Schokolade war so dick, dass man einen Löffel reinstellen konnte. Marta erzählte von der nahegelegenen Wodkafabrik und wie sie das Leben hier prägte; ich habe „Koneser“ wahrscheinlich total verhauen, aber sie lachte nur und erzählte weiter. Wir sahen Kirchen, die alles überstanden haben, Straßen, in denen „Der Pianist“ gedreht wurde... Alles wirkte lebendig, auch wenn manche Ecken abgeblättert oder rau waren.
Ich denke immer noch an den Blick von der Brzeska-Straße – wie das Licht von abblätternden Ziegeln und Wäscheleinen reflektiert wurde. Das hier war keine polierte Postkarten-Version von Warschau, sondern echt und ungeschönt. Wenn du einen Tag in Warschau suchst, der dir die wahre Seite zeigt (und dazu noch richtig gute heiße Schokolade bietet), dann ist das genau das Richtige.
Die Tour beginnt am Kulturpalast bei der Touristeninformation.
Die geführte Tour dauert etwa 2,5 Stunden.
Du bekommst eine Tasse heiße Schokolade bei einem Stopp inklusive.
Für Gruppen ab 8 Personen fährt ein Jelcz „Gurke“ aus den 80ern, kleinere Gruppen fahren im Nysa Mini-Retro-Bus.
Ja, es gibt kurze Spaziergänge an mehreren Orten, unter anderem in den Straßen Brzeska und Stalowa.
Ja, laut Anbieter ist die Tour für alle körperlichen Fitnessstufen geeignet.
Du siehst die Basilika des Heiligsten Herzens Jesu, den Różycki-Basar, die Außenansicht der Koneser-Wodkafabrik, Murals und Vorkriegsarchitektur in Praga.
Ja, die Tour findet bei jedem Wetter statt – passende Kleidung wird empfohlen.
Dein Tag beinhaltet die Fahrt im Jelcz „Gurke“ aus den 80ern oder im Nysa Mini-Retro-Bus, je nach Gruppengröße, live Kommentare von deinem professionellen lokalen Guide während der Fahr- und Gehabschnitte sowie eine Tasse heiße Schokolade unterwegs, bevor es zurück ins Zentrum Warschaus geht.
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