Steig in einen Retro-Żuk-Minibus und entdecke Warschaus vielschichtige Geschichte – vom ehemaligen jüdischen Ghetto über das raue Praga bis zu kommunistischen Wahrzeichen. Dein lokaler Guide erzählt ungeschönte Geschichten, es gibt Momente zum Lachen und Nachdenken. So siehst du Warschau mit neuen Augen.
Direkt vor unserem Hotel stiegen wir in diesen kantigen alten Żuk-Minibus – ich roch eine Mischung aus Motoröl und etwas Süßlichem, vielleicht der Polsterung? Unser Guide Kuba winkte uns lachend zu und erzählte sofort Geschichten über Warschau, die ich in keinem Reiseführer gefunden hatte. Draußen zog die Stadt vorbei: klobige Wohnblocks in Muranów, Kinder auf Rollern, jemand verkaufte Blumen aus einem Eimer. Ich versuchte mir vorzustellen, was er beschrieb – die Mauern des jüdischen Ghettos, die Holzbrücke aus „Der Pianist“ (den Film kenne ich, aber dass ich mal genau dort stehen würde, hätte ich nie gedacht). Es war eigenartig zu wissen, dass hier Menschen mitten im Alltag auf so viel Geschichte lebten.
Zwischendurch reichte Kuba verblasste Schwarz-Weiß-Fotos herum – von genau der Straße, auf der wir standen. Er zeigte, wo früher die Brücke war, und für einen Moment konnte ich sie fast sehen. Eine seltsame Stille legte sich über die Gruppe; selbst der Verkehr schien innezuhalten. Dann erzählte er von den Aufständen und wie fast ganz Warschau nach 1944 dem Erdboden gleichgemacht wurde. Ich hätte nie gedacht, dass ein Spaziergang durch ein ganz normales Viertel so schwer auf mir lasten würde.
Als wir mit dem klapprigen Minibus nach Praga rüberfuhren, fühlte es sich an, als kämen wir in eine ganz andere Stadt. Die Häuser waren älter, hier und da blätterte die Farbe ab, Hinterhöfe hallten von Stimmen und Musik aus offenen Fenstern wider. Kuba scherzte, Praga habe „alles überlebt“, und man spürte das irgendwie – als hätte die Zeit Schichten gelegt, statt alles wegzuwischen. Irgendwann parkten wir vor diesen massiven Bauten aus der kommunistischen Zeit; er fragte, ob die eher gemütlich oder einfach nur riesig wirken (ich antwortete beides). Jemand aus unserer Gruppe versuchte, „Żuk“ richtig auszusprechen – und scheiterte komplett. Alle lachten, auch Kuba.
Ich denke noch oft an den Moment am Fluss, als die Sonne auf die alten Backsteine in Praga fiel – nicht schön im klassischen Sinn, aber echt. Diese Tour war nicht glattgebügelt oder bequem; sie hat mir Warschau mit anderen Augen gezeigt. Wenn du neugierig bist (und ein bisschen Motorengeräusch nicht stört), ist dieser Tagesausflug durch die Ghetto-Stätten und Praga etwas, das du mit nach Hause nimmst.
Die Tour dauert etwa 3 Stunden.
Ja, alle Gäste werden vom Hotel abgeholt.
Die Tour führt durch Muranów (ehemaliges jüdisches Ghetto), den Stadtteil Praga auf der anderen Weichselseite und das zentrale Warschau mit kommunistischen Sehenswürdigkeiten.
Ja, jede Gruppe wird von einem erfahrenen lokalen Guide begleitet.
Die Tour ist für alle Fitnesslevels geeignet, Teilnehmer müssen jedoch mindestens 150 cm groß sein (wegen der Fahrzeugbeschränkungen).
Nein, es sind keine Mahlzeiten enthalten; der Fokus liegt auf Geschichte und Geschichten.
Für die Fahrten zwischen den Stationen wird ein klassischer Żuk-Minibus aus der kommunistischen Ära eingesetzt; an den Stopps ist etwas zu Fuß zu gehen.
Der Ablauf umfasst wichtige historische Orte, das Polnische Wodka-Museum ist bei dieser Tour jedoch nicht dabei.
Dein Tag beinhaltet die Hotelabholung im beheizten Retro-Żuk-Minibus (keine Klimaanlage), geführte Spaziergänge durch Muranów und Praga mit einem kenntnisreichen lokalen Guide sowie viele spannende Geschichten – bevor du wieder an deinen Startpunkt zurückgebracht wirst.
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