Erlebe Wiens dunkle Geschichte mit einem Historiker, der verborgene Geschichten ans Licht bringt – vom stillen Heldenplatz über die eingravierten Namen am Judenplatz bis zur geheimen Synagoge. Ehrliche Gespräche und bewegende Momente erwarten dich auf diesem besonderen Rundgang.
„Hier hat er gestanden“, flüsterte unsere Führerin und zeigte auf den Heldenplatz. Ich hatte etwas anderes erwartet – vielleicht etwas Größeres oder Kälteres? Doch es war einfach ein ganz normaler Platz, Tauben flogen umher und irgendwo stimmte jemand seine Geige. Dass Hitler von genau diesem Fleck aus Tausende angesprochen hat, wirkte fast zu schwer für das helle Wiener Stadtbild. Unsere Begleiterin Anna, deren Großvater den Krieg überlebte, dramatisierte nichts, sondern ließ die Fakten für sich sprechen. Manchmal hielt sie inne und ließ uns still stehen. Das hat mehr bewegt als jedes Schulbuch.
Wir schlenderten durch die alten Gassen – Kopfsteinpflaster unter den Füßen, kleine Graffitis an der Akademie der bildenden Künste, wo Hitler als junger Mann abgelehnt wurde (ich versuchte mir vorzustellen, wie er als Kunststudent war, konnte es aber nicht). Anna scherzte, dass selbst Einheimische noch diskutieren, was anders gelaufen wäre, wenn er angenommen worden wäre. Am Judenplatz lag ein leichter Wachsgeruch von einem nahegelegenen Kerzenladen in der Luft, gemischt mit der kühlen Brise. Das Mahnmal dort ist schlicht; überall eingravierte Namen. Ich ertappte mich dabei, wie ich sie unbewusst mit dem Finger nachfuhr.
Die einzige Synagoge, die den Holocaust überstand, versteckt sich hinter einem Wohnhaus in der Seitenstettengasse. Man würde sie leicht übersehen – genau das sei auch der Sinn, erklärte Anna. Sie las die Inschrift über dem Tor vor („Kommt zu seinen Toren mit Danksagung...“), und für einen Moment spürte ich eine seltsame Hoffnung. Zum Abschluss standen wir am Morzinplatz, wo die Gestapo ihre Zentrale in einem ehemaligen Luxushotel hatte. Hier herrschte eine besondere Ruhe; selbst der sonst so lebhafte Wiener Verkehr schien für einen Moment zu schweigen.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich dieser Spaziergang so berühren würde – nicht Wut, eher eine Mischung aus Ehrfurcht und Traurigkeit. Wer verstehen will, wie schnell sich eine Stadt wie Wien verändern kann, erlebt es hier besser als in jedem Museum.
Die Tour dauert etwa 2,5 Stunden zu Fuß durch das Zentrum Wiens.
Die meisten Bereiche sind zugänglich, aber das Kopfsteinpflaster kann für Rollstuhlfahrer schwierig sein.
Du besuchst Heldenplatz, Judenplatz, Akademie der bildenden Künste, Morzinplatz und die einzige erhaltene Synagoge in der Seitenstettengasse.
Die Führung übernehmen vier lokale Historiker, die sich mit Wiens Zweitem Weltkrieg auskennen.
Es gibt keinen Abholservice, aber an jedem Stopp sind öffentliche Verkehrsmittel gut erreichbar.
Ja, auch Babys und Kleinkinder sind willkommen und können im Kinderwagen mitkommen.
Bequeme Schuhe und Kleidung sind empfehlenswert; nimm Wasser mit und sei auf wechselhaftes Wiener Wetter vorbereitet (Sonnencreme oder Regenschirm).
Dein Tag beinhaltet einen 2,5-stündigen Rundgang mit einem lizenzierten Historiker durch Wiens zentrale NS-Gedenkorte wie Heldenplatz und Judenplatz; außerdem besuchst du die einzige erhaltene Synagoge aus dieser Zeit. Die Strecke ist größtenteils zu Fuß gut machbar, öffentliche Verkehrsmittel sind bei Bedarf in der Nähe.
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