Auf Schneeschuhen folgst du mit einem lokalen Guide den Spuren der Tiere durch Shiretokos uralte Wälder, entdeckst vielleicht Hirsche oder Füchse, besuchst den gefrorenen Wasserfall Tears of Man und siehst das Eisfeld auf dem Ochotskischen Meer – Erinnerungen, die lange bleiben.
Was mir als Erstes auffiel, war die besondere Stille unter der dicken Schneedecke in Shiretoko – nicht komplett still, eher gedämpft. Unsere Guide Yuki verteilte Schneeschuhe und half mir mit den Riemen (die verheddern sich bei mir immer). Sie zeigte auf eine Reihe winziger Hufabdrücke quer über den Weg – Ezo Sika-Hirsche, sagte sie, und ich versuchte mir vorzustellen, wie sie hier bei Tagesanbruch durchstreifen. Die Luft roch frisch und kalt, nach nassem Holz und einer süßen Note, die ich nicht ganz einordnen konnte. Wir folgten Yuki, die auf den sogenannten „Tierautobahnen“ durch den Wald stapfte. Ehrlich gesagt hatte ich erwartet, über meine eigenen Füße zu stolpern, aber es klappte erstaunlich gut.
Vor diesem Tagesausflug in Shiretoko hatte ich noch nie Schneeschuhe benutzt, jeder Schritt fühlte sich neu an. Der Wald war dicht mit alten Bäumen – manche Stämme so breit, dass man sie kaum mit zwei Armen umfassen kann. An einer Stelle hielten wir an, weil Yuki Fuchsspuren entdeckte (sie nannte sie „Ezo Rotfuchs“, fast wie aus einer Legende). Sie erzählte, wie die Einheimischen im Schnee nach Zeichen von Leben lesen. Plötzlich wehte der Wind und ließ eine kleine Schneelawine von den Ästen über uns herabfallen – direkt in meinen Nacken. Alle lachten, ich auch, nachdem ich das Zittern losgeworden war.
Das Highlight? Der Wasserfall, den sie „Tears of Man“ nennen. Versteckt und im Winter zu bizarren blauen Eisformen gefroren – ganz anders als ich erwartet hatte. Wir standen eine Weile schweigend da und lauschten dem Wasser, das irgendwo unter dem Eis weiterfloss. Auf dem Rückweg erhaschte ich einen Blick aufs zugefrorene Ochotskische Meer hinter den Bäumen. Es wirkte endlos, ein bisschen einsam, aber auch wunderschön. Dieses Bild kommt mir manchmal in den Sinn, wenn es zuhause mal wieder zu laut wird.
Ja, die Schneeschuhe werden kostenlos gestellt, sofern genug Schnee liegt.
Ja, Kinder ab 6 Jahren sind willkommen.
Die Chancen stehen gut, Ezo Sika-Hirsche oder Ezo Rotfüchse zu entdecken.
Ja, Skibekleidung kann kostenlos geliehen werden – einfach vorher die Größe angeben.
Die Tour dauert insgesamt etwa 3,5 Stunden.
Ja, der Treffpunkt ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Nein, Vorkenntnisse sind nicht nötig; dein Guide zeigt dir alles.
Dein Tag beinhaltet die kostenlose Ausleihe von Skibekleidung (einfach Größe angeben), Gummistiefel von 22 bis 28 cm, sowie auf Wunsch Wollmütze und wasserdichte Handschuhe. Ein ortskundiger Guide führt dich durch Shiretokos verschneite Wälder zu versteckten Orten wie dem gefrorenen Wasserfall Tears of Man, bevor ihr gemeinsam zurückkehrt.
Benötigen Sie Hilfe bei der Planung Ihrer nächsten Aktivität?