Erkunde Berlins komplexe Geschichte zu Fuß mit einem lokalen Guide – vom ikonischen Brandenburger Tor über Reichstag und Holocaust-Mahnmal bis zum Checkpoint Charlie. Ehrliche Geschichten über den Zweiten Weltkrieg, mutige Fluchten über die Mauer und das Leben unter ständiger Beobachtung. Momente, die lange nachwirken.
Fast hätte ich den pinken Regenschirm am Brandenburger Tor übersehen – ehrlich gesagt, war ich abgelenkt von einem Straßenmusiker, der Bowie spielte (passt ja irgendwie perfekt zu Berlin, oder?). Unser Guide Thomas winkte mir mit einem breiten Grinsen zu, sodass es sich eher anfühlte, als treffe man jemanden, der jede Hintergasse kennt, statt einfach nur an einer Tour teilzunehmen. Die Luft hatte diesen scharfen Herbsthauch, und irgendwo roch es nach gerösteten Maronen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diese Tour zum Dritten Reich & Kalten Krieg so unvorbereitet starten würde – aber vielleicht ist das genau das, wie Berlin einen packt.
Wir sprangen schnell durch die Geschichte – eine Minute standen wir vor dem Reichstag, während Thomas erzählte, wie er Feuer und Bomben überstanden hat („Wenn man genau hinsieht, sieht man noch Einschusslöcher“, zeigte er), und im nächsten Moment waren wir am Sowjetischen Ehrenmal. Die Panzer wirkten fast fehl am Platz zwischen all dem Grün. Irgendwann ging eine ältere Dame mit ihrem Hund an uns vorbei, ohne uns auch nur anzusehen; hier geht das Leben weiter, trotz all der schweren Erinnerungen. Das Holocaust-Mahnmal war stiller als erwartet. Die Betonblöcke schluckten jeden Ton – ich ertappte mich dabei, wie ich unwillkürlich flüsterte.
Über dem ehemaligen Führerbunker zu stehen war seltsam – heute ist dort nur noch ein Parkplatz. Thomas dramatisierte nichts, er erzählte einfach, was passiert war, und ließ uns eine Minute schweigend dort stehen. Man hörte entfernten Verkehr und irgendwo klingelte eine Fahrradklingel. Später in der Topographie des Terrors versuchte ich, jede Bildunterschrift zu lesen, blieb aber immer wieder an den Gesichtern auf alten Fotos hängen. Es ist schwer, nicht daran zu denken, wie es gewesen sein muss, als die Mauer über Nacht hochgezogen wurde.
Die Berliner Mauer selbst – oder das, was davon übrig ist – fühlte sich rau an unter meiner Hand (man darf sie anfassen). Thomas erzählte von Fluchtversuchen, die scheiterten und glücklichen Ausbrüchen; er beschönigte nichts, schaffte es aber trotzdem, Hoffnung zu vermitteln. Am Ende standen wir am Checkpoint Charlie, wo Souvenirläden jetzt gefälschte Stempel und winzige Stücke der „Mauer“ verkaufen (ob echt? Wer weiß). Trotzdem denke ich noch oft an diesen Moment am Mahnmal zurück, wie die Schatten länger wurden – Berlin lässt einen nicht so einfach los.
Die Tour dauert etwa 2 Stunden von Anfang bis Ende.
Treffpunkt ist vor dem Touristeninformationsbüro am Brandenburger Tor (Pariser Platz Seite).
Ja, alle Bereiche und Wege auf der Tour sind rollstuhlgerecht.
Du siehst Brandenburger Tor, Reichstag, Sowjetisches Ehrenmal im Tiergarten, Holocaust-Mahnmal, Führerbunker-Gelände, Topographie des Terrors, Mauerreste und Checkpoint Charlie.
Ja, dein lokaler Guide führt die gesamte Tour auf Englisch.
Nein, es handelt sich um eine reine Fußtour, die am Brandenburger Tor startet.
Ja, Babys und kleine Kinder können im Kinderwagen oder Buggy mitkommen.
Dein Tag beinhaltet einen englischsprachigen lokalen Guide, der dich zu Fuß durch Berlins wichtigste historische Orte führt. Die Tour ist rollstuhlgerecht. Einfach am Brandenburger Tor treffen – Transport ist nicht nötig – und alles Weitere wird organisiert.
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