Erkunde Sofias Straßen mit einem lokalen Guide, der persönliche Geschichten aus der kommunistischen Zeit erzählt – von versteckten Kirchen über umstrittene Denkmäler wie das Sowjetarmee-Denkmal bis hin zu Schichten von Protest-Graffiti. Eine Tour voller Humor und Ehrlichkeit, die zeigt, wie diese Orte das Leben hier prägten – und die zum Nachdenken anregt.
Liubomir traf uns vor dem Justizpalast, winkte, als hätte er alte Freunde gesehen. Kaum hatte ich meinen Kaffee ausgetrunken, fragte er, ob wir schon mal Banitsa probiert hätten – er meinte, über Bulgarien könne man nicht reden, ohne das Essen zu erwähnen, selbst bei einer kommunistischen Tour. Das fand ich sympathisch. Er gab uns kleine Zettel mit kyrillischen Wörtern, forderte uns auf, sie laut zu lesen. Bei „свобода“ (Freiheit) habe ich kläglich versagt, worüber Liubomir schmunzelte und sagte, niemand schafft es beim ersten Mal.
Der Weg war größtenteils eben, doch die Stadt wirkte vielschichtig – als hätte jedes Gebäude ein Geheimnis. Wir schlüpften in eine winzige Kirche, versteckt hinter grauen Plattenbauten; Weihrauch lag in der Luft, und unser Guide flüsterte, wie der Glaube damals heimlich gelebt wurde. Plötzlich vibrierte ein Handy und hallte von den Steinmauern wider – das riss kurz aus der Stimmung. Draußen begann es zu nieseln – das Wetter in Sofia ist launisch – und überall öffneten sich Schirme, nur wir blieben ohne. Aber das war egal; wir lauschten zu sehr den Geschichten über Rationierung und Geheimpolizei, um uns um den Regen zu kümmern.
Am Sowjetarmee-Denkmal war fast alles mit Graffiti bedeckt, nur das ernste Gesicht eines Soldaten blieb frei. Unser Guide zeigte uns, welche Tags Proteste aus den letzten Jahren waren und welche älter – Geschichte, die sich in Sprayfarben widersprach. Ein paar Einheimische gingen vorbei, schüttelten den Kopf über uns oder vielleicht über das Denkmal, schwer zu sagen. Für einen Moment herrschte eine seltsame Stille, während wir alle nach oben schauten – ich denke noch oft an diesen Moment, wie schwer die Atmosphäre dort war.
Ich hätte nicht erwartet, beim Durchqueren der großen Plätze und sozialistischen Mosaike so viel zu fühlen. Der Largo-Komplex wirkte gleichzeitig stolz und erschöpft; Liubomir erzählte, wie 1991 Lenins Statue gestürzt wurde und wie bis heute darüber gestritten wird, was sie ersetzen soll. Am Ende waren meine Schuhe durchnässt, aber ich hatte das Gefühl, Sofia wirklich gesehen zu haben – nicht nur die Straßen, sondern auch ihre Erinnerungen.
Die Tour dauert insgesamt etwa 3 Stunden.
Treffpunkt ist der Justizpalast in Sofia.
Du besuchst unter anderem das Sowjetarmee-Denkmal und kommst an der Nationalgalerie vorbei.
Ja, Kinder können in Begleitung eines Erwachsenen teilnehmen; für Babys und Kleinkinder sind Kinderwagen möglich.
Ja, nahe dem Treffpunkt gibt es gute Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr.
Ja, Assistenztiere sind während der Tour willkommen.
Der Guide spricht über den Zweiten Weltkrieg, Bildung, Gesundheit, Industrie, Wohnungsbau, Wirtschaft und Kultur unter dem Kommunismus.
Dein Nachmittag beinhaltet eine geführte Tour mit einem erfahrenen Einheimischen, der persönliche Geschichten erzählt; Besuche wichtiger Orte wie das Sowjetarmee-Denkmal; Stopps in historischen Gebäuden, darunter eine versteckte Kirche; und viel Zeit für Fragen und Gespräche – alles zentral in Sofia, ohne besondere Fitnessanforderungen.
Benötigen Sie Hilfe bei der Planung Ihrer nächsten Aktivität?