Wer Bosniens jüngere Geschichte nicht nur aus dem Internet verstehen will, findet hier echte Stimmen und Orte. Du hörst Überlebendenberichte, besuchst Gedenkstätten und siehst, wie Srebrenica heute mit seiner Vergangenheit lebt.
Früh morgens verließen wir Sarajevo und fuhren durch grüne Hügel und verschlafene Dörfer – Bosniens Landschaft ist am Morgen still, nur ein paar Traktoren und der Duft von Holzrauch in der Luft. Unser Guide Emir erzählte während der Fahrt von der komplizierten Geschichte Jugoslawiens. Er beschönigte nichts. Als wir am Rand von Srebrenica ankamen, hatte ich das Gefühl, schon Jahrzehnte voller Schlagzeilen miterlebt zu haben.
Der erste Halt war vor der alten Batteriefabrik. Es ist merkwürdig, so ein unscheinbares Gebäude zu sehen, wenn man weiß, was hier geschehen ist. Während des Krieges waren hier die blauen UN-Helme stationiert. Heute beherbergt das Gebäude das Museum zum Völkermord von Srebrenica. Drinnen trafen wir Jasmina, die Kuratorin. Sie sprach leise, doch jedes Wort traf tief. Es gibt Videos und persönliche Gegenstände – Schuhe, Briefe, Fotos – die einen nicht kalt lassen. Das Museum ist nicht groß, aber es wirkt sehr eindringlich. Man hört das leise Summen des Projektors und manchmal einfach nur Stille.
Danach gingen wir in den Gedenkraum. Ein lokaler Journalist hat dort Berichte von Überlebenden und Angehörigen aufgenommen, die man sich anhören kann. Besonders eine Stimme einer Mutter blieb mir im Kopf – ihr Akzent, ihre Pausen. Draußen auf dem Potocari-Gedenkfriedhof reihen sich weiße Grabsteine endlos übers Gras. Der Wind frischte auf, es wurde spürbar kälter. Einige legten Blumen nieder, andere standen still und nachdenklich.
Im Anschluss fuhren wir in die Stadt Srebrenica. Früher war hier viel Betrieb mit Fabriken und Cafés – heute dominieren leere Straßen und verblasste Ladenschilder das Bild. Das Mittagessen war einfach, aber sättigend; in Potocari gibt es kaum offene Restaurants, deshalb aßen wir in einem kleinen Lokal in der Stadt. Der Besitzer erzählte uns, wie sehr sich alles seit dem Krieg verändert hat. Auf der Rückfahrt nach Sarajevo herrschte Ruhe – es war viel zum Verarbeiten.
Die Tour dauert etwa 10 Stunden, inklusive Fahrt, Museumsbesuch und Mittagessen.
Die Themen sind schwer und emotional. Die Tour eignet sich vor allem für ältere Jugendliche und Erwachsene, die sich darauf einlassen können.
Du hörst Berichte von Museumspersonal und aufgezeichnete Geschichten von Einheimischen. Manchmal sind auch Überlebende dabei, das ist aber nicht garantiert.
Das Mittagessen findet in Srebrenica statt. Vegetarische Gerichte sind verfügbar – bitte gib deine Wünsche vorher an.
Dein Tag umfasst Abholung vom Hotel (außerhalb der Altstadt Sarajevo), Wasserflaschen, Snacks, WLAN im Fahrzeug, klimatisierten Transport, einen erfahrenen Guide/Fahrer und Rückfahrt zum Hotel nach der Tour.
Benötigen Sie Hilfe bei der Planung Ihrer nächsten Aktivität?